Das Interesse an der Welt
Ein Hauptpunkt unseres pädagogischen Ansatzes ist, dass Teinehmer von sich aus ein unbändiges Interesse an der Welt haben, aus dem heraus Lernen geschieht. Ich nenne dies die intrinsische Motivation.
Wenn sich Teilnehmer von dieser Motivation ungestört leiten lassen können, finden sie zu ihrer inneren Empfänglichkeit, mit Hilfe derer sie in komplexen Zusammenhängen und nachhaltig lernen.
Wir wollen dafür sorgen, dass dieses große Interesse an der Welt erhalten bleibt.
Bewegung
Ich verstehe Bewegung als einen grundlegenden Bestandteil der menschlichen Wesensart. Ein Leben lang spielt das Erlernen Zielorientierter Bewegungen unseres Körpers eine wesentliche Rolle, sei es, wenn KleinMenschen lernen, selbständig zu essen, wenn wir lernen, Werkzeuge zu handhaben, einen Tanz erlernen oder wenn wir Autofahren lernen. Bewegungsfähigkeiten schaffen Unabhängigkeit und Selbständigkeit.
Funktionen von Bewegung
– personale Funktion: Die Menschen lernen durch Bewegung ihren eigenen Körper kennen, sie erfahren sich als eigenständiges System mit bestimmten Eigenschaften.
– soziale Funktion: Durch Interaktion mit anderen entsteht Gemeinsamkeit, Menschen lernen sich in ihren Aktionen zu positionieren und zu arrangieren.
– produktive Funktion: Durch ihr Tun erfahren Menschen, dass sie Dinge, Zustände und Konstellationen selbst gestalten können. Im Rahmen der Ausbildung ihres Selbstkonzeptes und Selbstwertgefühls spielt die Erfahrung der Selbstwirksamkeit eine wesentliche Rolle.
– expressive Funktion: Mit unserem Körper drücken wir Gefühle aus, z.B. klatschen Menschen vor Freude in die Hände und hüpfen hoch, oder kauern sich zusammen, wenn es ihnen nicht gut geht. Emotionale Anspannung wird z.B. oft durch Rennen oder andere körperliche Anstrengungen abgebaut.
– impressive Funktion: Durch Bewegung spüren wir Gefühle wie Erschöpfung, Lust, Befriedigung, Unzufriedenheit.
– explorative Funktion: Durch die Auseinandersetzung mit den Phänomenen und Dingen der Umwelt im Tun lernen die Menschen diese kennen. Sie sammeln Erfahrungen über deren Eigenschaften und setzen sich selbst zu ihnen ins Verhältnis.
– komparative Funktion: Bewegung veranlasst dazu, sich mit anderen zu vergleichen. Dies ist Teil der Orientierung der Menschen in einer Gruppe.
– adaptive Funktion: Durch Bewegung erleben Menschen ihre eigenen motorischen Grenzen. Sie lernen, mit ihren eigenen und den äußeren Anforderungen umzugehen und sich an diese anzupassen.