Über Mehmet

Zwischen Tradition, Modern und Postmodern
Zu den größten Wundern des Lebens gehört es sicher, wenn der werdende Vater das erste Mal die Fußtritte seines ungeborenen Kindes im Bauch der Mutter spürt. Für den Tanzlehrer Mehmet Ballikaya, der selbst am 3. April 1971 in Varto/Mus, Ostanatolien geboren wurde, ereignete sich bereits vor einigen Jahren dieses große Wunder. Werden die kleinen Füße seines Sohnes sich bald wie die seines Vaters schon in der frühen Kindheit nach anatolischen Rhythmen tanzen, sich im Salsa der Metropole Berlin einen Weg in die Zukunft bahnen?

Als Mehmet ein Jugendlicher war, lernte er in den Tanzkursen bei Halk Egitim Merkezi eines seiner ersten großen Vorbilder persönlich kennen und schätzen. Als 15jähriger gewann er der den größten Tanzwettbewerb seines Landes „Milliyet Gazetesi Liseler Arasi Halk Oyunlari Yarismasi“ in Anatolien. Später unterrichtete Mehmet Ballikaya als Tanzlehrer unterschiedlichen Kulturvereine sowie in Mezopotanya Kültür Merkezi, Birikim Halk Sahnesi, Etopya Genclik Evi, Pir Sultan Abdal Kültürmerkezi „Istanbul“ und anderen. In  der jahrelangen Lehrerfahrung verband er Theorie und Praxis, nutzt die Möglichkeit Tanz, Körperexpressivität im Sinne der Körperkunst zu verbinden. 1995 absolvierte er erfolgreich eine Weiterbildung zum Trainer von Tanzlehrerin in Istanbul.  Kaum zwei Monate später erlernte er „die Flammen“ des argentischen Tangos lieben und ausdrucksstark zu tanzen.

Eine weitere und wichtige Ergänzung seines Könnens fand er im kubanischen Salsa, und erfüllte sich damit einen heimlichen Traum. Als Tanzlehrer in Grundschulen, in Kartaltepe ilkögretim okulu „Bakirköy-Istabnul“ in Ankara und auch in Berlin arbeitete er auf hohem sozialpädagogischem Niveau an der Aus- und Weiterbildung junger Menschen.

Seit 1997 lebt und arbeitet Mehmet Ballikaya inmitten der Tanzmetropole Berlin. Als er 1999 in Berlin erneut zur Tanzschule ging, tanzte er traditionelle Tänze aus der Ost/West Türkei, Lateinamerika und fand sich schließlich wieder mit seiner großen Leidenschaft für den argentinischen Tango und auch für kubanische Salsa auf den Parkettböden der Berliner Szeneläden.
Er selbst bot Tanzkurse bei der VHS-Tempelhof-Schöneberg an und absolvierte weiterhin zahlreiche Workshops bei bekannten Tanzlehren. Auch der Unterricht in der „Tango Vivo“ bei Annete Lang und „Salsa Viva“ bei Clea Lüders prägte den Tanzlehrer Mehmet Ballikaya. Er leitet Kurse zu traditionellen Tänzen aus Anatolien z. B. an der „TU Berlin“ und im Kreuzberger Kulturzentrum „Naunynritze“ an.

Zu seinem künstlerischen Engagement gehört, seit 2005 ein interkulturelles Tanzfestival zu veranstalten und ein vielfältiges Potpourri von Menschen, Tänzen und Gesängen auf die Bühne zu holen. Die steigenden Besucherzahlen verweisen auf den Erfolg des Tanzfestivals: mehr zum Tanz der Kulturen.

Die Idee der nonverbalen Verbindung der Menschen von Musik und Tanz ist das, woran Mehmet Ballikaya intensiv arbeitet. Zusammen mit Clea Lüders kombiniert er Tango, anatolische Tänze aus der Türkei und Salsa. Die beiden Profis entwickeln eine neue Art des Tanzes.